Präsentationen aufzeichnen

Vorlesungen sind ein üblicher Bestandteil der Präsenzlehre, können aber auch gut für die digitale Lehre genutzt werden. Dies geht am Besten, wenn man bisher schon mit den üblichen Präsentationsmedien wie etwa PowerPoint (für Windows und Apple), Keynote (für Apple), Prezi oder auch Slides (jeweils für alle Betriebssysteme, auch browserbasiert) verwendet hat. Die folgenden Beispiele werden an PowerPoint sowie Keynote verdeutlicht. Die Grundidee ist, dass die bzw. der Lehrende ihre bzw. seine Präsentation zu Hause oder im Büro aufzeichnet und dann den Studierenden bereitstellt. Es sollte dabei jedoch bedacht werden, dass man die dafür üblichen Zeiten von 90 Minuten einer Vorlesung nicht als Ganzes aufnimmt, da die Aufmerksamkeit bei einer Betrachtung an einem Bildschirm mit der Zeit nachlassen kann (gleiches gilt sehr wahrscheinlich auch für eine Präsenzvorlesung). D.h., es ist sinnvoll, das Thema der Präsentation in verschiedene Abschnitte aufzuteilen, die jeweils mit Übungsfragen oder Aufgaben beendet werden. Wie sollte man vorgehen?

PowerPoint

Zuerst muss natürlich die Präsentation erstellt werden. Dabei gilt die Regel, die Folien so übersichtlich wie möglich zu gestalten, sie nicht mit Text oder Grafiken zu überladen. Eine Präsentation sollte durch Visualisierung das Gesagte unterstützen, nicht ersetzen. Bei PowerPoint können Präsentationen besprochen werden, die dann als Ganzes den Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Man kann zwar nicht auf Fragen eingehen, aber wie bei einer Vorlesung das Thema gut präsentieren. Zuerst muss natürlich die Präsentation erstellt werden. Danach zeichnet man die Präsentation auf. Dazu muss das Mikrofon angestellt sein.  

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In PowerPoint geht man dann in die Menü-Zeile unter ‚Bildschirmpräsentation – Bildschirmpräsentation aufzeichnen – Aufzeichnung von Anfang an beginnen‘. Danach beginnt die Aufzeichnung.

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In der linken oberen Hälfte sieht man dann die abgelaufene Zeit und auch die Möglichkeit, die Aufzeichnung zu beenden. Man kann auch mit der Pause-Taste die Präsentation bzw. Aufzeichnung anhalten.  Um die Präsentation bereitzustellen, speichert man sie ab und lädt sie dort hoch, wo Studierende darauf zugreifen können. Besser ist noch, wenn man die Aufzeichnung als Film exportiert.

Die erfolgt unter ‚Datei – Exportieren…‘. Dann muss man neben dem Speicherort auch das Dateiformat wählen. Hier ist ‚MP4‘ angebracht. Der Film hat den Vorteil, dass Nutzer der Datei keine Texte oder Bilder aus dem Original entnehmen können.

Keynote (Apple)

Ähnlich wie bei PowerPoint kann man auch in Keynote eine Präsentation aufzeichnen. Die Schritte sind ähnlich. Zuerst erstellt man wieder seine Präsentation. Zusätzlich kann man sich in den Moderationsnotizen zu den Folien Anmerkungen machen. Hat man alles fertiggestellt, dann muss das Ganze aufgenommen werden.

Unter ‚Vorführen – Präsentation aufzeichnen …‘ findet man die notwendigen Angaben dazu. Es öffnet sich die Präsentation, jedoch findet sich unten links der rote Startknopf.

Zuvor kann man jedoch noch einige Einstellungen vornehmen, die einem rechts oben mit dem Symbol   angeboten werden. Dort kann man Moderationsnotizen sowie einen Timer einschalten. Letztere helfen einem, einen Überblick über die Zeit zu behalten, damit die Präsentation nicht zu lange wird. Die Moderationsnotizen werden während der Aufnahme angezeigt, so dass man seine Notizen zu den einzelnen Folien lesen kann. Mit den Startknopf kann es losgehen. Ist die Präsentation beendet, sollte man diese erst einmal speichern.

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Nun hat man zwei Möglichkeiten, diese mit Ton versehene Präsentation seinen Studierenden zur Verfügung zu stellen: Die eine ist, die Keynote-Präsentation ins Netz zu stellen (wo? Dazu weiter unten). Dies hat aber den Nachteil, dass nur jene Studierende die Präsentation sich ansehen können, die auch Keynote als Programm zur Verfügung haben. Besser ist deshalb die zweite Variante: Man speichert seine Präsentation als Film. Dies geht unter ‚Ablage -Exportieren… – Film.‘ Die Auflösung kann bei 720p in der Voreinstellung bleiben, da man sie so auch auf Smartphones gut ansehen kann.

Es gibt bei Keynote auch noch die Möglichkeit zu ‚Keynote Live‘, womit man einen Link angeben kann, damit Studierende quasi live einer Präsentation beiwohnen können. An sich ist dies eine gute Idee, jedoch mangelt es dabei am Ton. D.h., es werden nur die einzelnen Folien sichtbar, aber nicht, was dazu gesagt wird. Dies muss mit einer eigenen Audioverbindung parallel zur Präsentation hergestellt werden. Aus diesem Grund sollte man drauf verzichten, da dies etwas kompliziert ist.

Prezi Video

Manche nutzen auch Prezi als Präsentationsprogramm, das sich durch das Zoomen in die verschiedenen Folien auszeichnet.

Rückmeldungen einbauen

Eine Präsentation Online anzubieten haben wir jetzt kennengelernt. In einer ’normalen‘ Vorlesung oder während der Präsentation in einem Seminar können entweder Rückfragen gestellt werden oder man stellt als Lehrende selbst Fragen. Wie kann man das in der digitalen Lehre umsetzen? Dazu gibt es verschiedene Werkzeuge, die vorgestellt werden sollen. Es handelt sich um so genannte Rückmeldesysteme oder Umfragetools. In ihnen kann man Quizzes, Multi-Choice-Antworten oder auch offene Fragen konzipieren. Es gibt auf dem Markt sehr viele solcher Systeme, manche sind webbasiert, andere gibt es als Apps, manche sind kostenlos, bei den meisten muss man sich registrieren. Als Lehrende bekommt man meist ein Passwort, einen Code oder ein Raumnummer, mit der man in seine Anwendung kommt und dort die Abfragen entwickeln kann. Den Studierenden wird dann nur noch ein Code gegeben, um sich auf eine Webseite oder in einer App anzumelden für die Beantwortung der Fragen. Deren Präsentation lässt sich fast immer gut steuern. Für die eigene Entscheidung, welches System man wählt, ist es sinnvoll, sich zum einem auf dem Markt zu erkundigen (Websuche!), zum anderen aber auch bei Kolleg*innen nachzufragen, die solche Systeme verwenden, was sie empfehlen können und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Hochschuldidaktisch gesehen sollte man es mit solchen Rückfragesystemen nicht übertreiben, d.h. nicht zu häufig einsetzen. Im Folgenden einige Möglichkeiten zu ihrer sinnvollen Verwendung.

  • Wissensstandabfragen: Ein Quizz kann dazu dienen zu überprüfen, ob die Studierenden verstanden haben, was erklärt wurde. Dies eignet sich sehr gut nach einem Erklärteil oder wenn Definitionen vorgestellt wurden. Anhand der Antworten kann man überprüfen, ob alles verstanden wurde. Gibt es relativ. viele falsche Antworten, dann kann und sollte man das Thema wieder aufgreifen oder auf Literatur verweisen.
  • Abstimmungen: Manchmal kann es ganz aufschlussreich sein, wie Studierende über bestimmte Denken. Auch hier kann eine Abstimmung ein gutes Stimmungsbild liefern. So kann die Frage „Sollte es an der Hochschule mehr digitale Lehrangebote geben?“ einen guten Eindruck widerspiegeln, wie Studierende zu diesem Thema stehen. Darauf aufbauend kann eine Diskussion entstehen.
  • Offene Textteile: Ähnlich wie bei der Wissensabfrage kann auch eine offene Abfrage zu ausgewählten Themen eine gute Einbindung der Studierenden sowie zur deren Motivierung sein. So kann die Abfrage „Welche Erfahrungen haben Sie während Ihrer Schulzeit mit Notebooks, Smartphones, Tablets oder auch Interaktiven Whiteboards gemacht?“ einen gut Einblick geben, mit welchen Erfahrungen Studierende an die Universität kommen.

Dies sind nur einige Beispiele für die Nutzung von Umfragetools bzw. Rückmeldesystemen.

Kahoot! ist wie ein Spiel aufgebaut. Man kann Quizzes oder Abfragen entwickeln, die man jeweils mit Fragen ausstatten kann. Typisch für Kahoot! ist, dass die Studierenden die Adresse für den Quiz genannt bekommen und dann eine Antwort wählen müssen. Die Ergebnisse lassen sich anschaulich darstellen.
Eine sehr gute Erklärung, wie man sich anmeldet und ein Quizz oder ähnliches einrichtet, findet sich auf der Webseite von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Pingo

Pingo ist ein Rückmeldesystem, das an der Universität Paderborn entwickelt wurde und kostenlos ist. Es entspricht auch den deutschen Datenschutzrichtlinien. Die Lehrenden müssen anmelden und bekommen einen Zugangscode, um in ihren Bereichen die Umfragen zu gestalten. Die Studierenden bekommen für ihre Antworten einen Code. Der Vorteil von Pingo ist, dass es ähnlich Mentimeter sich in PowerPoint-Präsentationen einbauen lässt, d.h. man kann die Ergebnisse darstellen, ohne aus der Präsentation zu wechseln. Aber auch eine Darstellung im Webbrowser ist möglich.

Mit Mentimeter kann man sehr professionelle Abfragen erstellen, die auch in PowerPoint eingebunden werden können. Es gibt einen kostenlose Version, die jedoch vom Umfang der Möglichkeiten her beschränkt ist. Der Unterschied zu vielen anderen Systemen ist, dass man quasi eine PowerPoint-Präsentation in dem System erstellt, in der dann die Abfragen eingebunden sind. Es gibt auch viele Vorlagen, dass System ist aber in Englisch, die Abfragen jedoch nicht.

Socrative gibt es als Webanwendung und als App (iOS, Android, ChromeOS) und unterscheidet auch Lehrende und Lernende. Man erstellt ein Konto und bekommt eine Raumnummer zugewiesen. In diesem Raum erstellt man seine Abfragen, die dann den Studierenden über die Raumnummer übermittelt. Man ruft dann nur noch die Webseite auf, gibt die Raumnummer und ist sofort in der Abfrage drin. Socrative ist sehr vielfältig aufgebaut, hat viele Steuerelemente und man auch auch Fotos und Videos zur Abfrage einbauen.